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Podiumsdiskussion deckt Defizite auf

Über 80 Gäste nutzten die Gelegenheit zum politischen Austausch mit Bundestagskandidierenden und Politikern. Die Ev. Stiftung Volmarstein hatte zu einer Podiumsdiskussion eingeladen. Schwerpunktthema war die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung. Fünf Fragen hatten Stiftungsmitarbeitende und Menschen mit Assistenzbedarf vorbereitet. Jeweils zwei Minuten für die Antwort hatten Axel Echeverria (SPD), Christian Brandt (CDU), Dr. Thomas Jalili Tanha (GRÜNE) und Anna Neumann (FDP). 

Hannah Long, Beschäftigte und Frauenbeauftragte von WerkVol, der Einrichtung zur Teilhabe an Arbeit in der Evangelischen Stiftung, wollte wissen: „Wie stellen Sie die Teilhabe an Arbeit für Menschen mit erhöhtem Assistenzbedarf sicher, wenn gleichzeitig der Abbau von Arbeitsplätzen in Werkstätten geplant ist?“ Die anwesenden Politikerinnen und Politiker bekräftigten einvernehmlich, wie wichtig die Teilhabe an Arbeit sei. Bei der Finanzierung waren sie sich hingegen nicht einig: „Die Wirtschaft in die Pflicht nehmen“ (SPD) oder „Geld im bestehenden Bundeshaushalt anders nutzen“ (FDP) oder „die Schuldenbremse aufheben“ (GRÜNE) waren die Ideen. Pfarrerin Dr. Tabea Esch, Leiterin des Zentrums für Theologie, Diakonie und Ethik in der Stiftung, moderierte die Diskussion souverän und kritisch. Sie dankte den Podiumsgästen für gemachte Versprechen und für ihr Interesse an dem Thema „gerechte Teilhabe für alle Menschen.“

Der Zuschauer Thomas Tucher stellte die Frage, was die Politik dafür tun will, um die ärztliche Versorgung von Menschen mit psychischen Behinderungen zu verbessern. Mit seiner Frage sprach er Behandlungszentren, speziell für die medizinische Behandlung von Erwachsenen mit Behinderung an, so wie es die UN Behindertenrechtskonvention in Artikel 25 vorsieht. Ehrlich antworteten die Politiker und die Politikerin, dass ihnen zu diesem speziellen Thema das Wissen fehle. Alle nahmen sich aber hinterher Zeit, sich den nötigen Input zu holen. Es gab einen zum Teil noch sehr langen persönlichen Austausch mit den Podiumsgästen. Menschen mit Assistenzbedarf und Mitarbeitende der Stiftung Volmarstein machten den Politikerinnen und Politikern deutlich, wo dringend Handlungsbedarf besteht und welche Ideen sie haben, um gerechte Teilhabe zu ermöglichen.

Die Podiumsdiskussion war auch der Zeitpunkt, zu dem die Stühle der Aktion „100 x Bitte Platz nehmen!“ ausgegeben wurden. Viele nahmen einen Stuhl mit, um diesen zu bemalen, zu bekleben oder kreativ zu designen. „Wir wollen mit dieser Aktion deutlich machen, dass jeder Mensch einen Platz hat. Dass er dazugehört“, betont Pfarrerin Dr. Tabea Esch. Bei der Kunstaktion zum Europäischen Protesttag zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung, der jährlich im Mai auch in Wetter stattfindet, werden dann alle Stühle wieder eingesammelt und in einer Protestaktion präsentiert. Hierfür kann man sich schon den Vormittag am 09.05.2025 reservieren. 

Es können noch weitere Stühle ausgegeben werden. 
Infos dazu erteilt Daniel Starosta (Tel. 0 23 35 / 639 20 57 oder Mail StarostaD@esv.de)