Worte, die trösten
Wie kann man über den Tod sprechen, ohne dass es schwer wird? Wie lässt sich Trost spenden, wenn Worte fehlen? Diesen Fragen widmete sich ein besonderer Gottesdienst in Leichter Sprache in der Martinskirche Volmarstein. Rund 70 Menschen nahmen teil und erlebten eine bewegende Zeit voller Poesie, Musik und persönlicher Erinnerungen.
Gestaltet wurde der Gottesdienst von Pfarrerin Dr. Tabea Esch (Leitung Zentrum für Diakonie, Theologie und Ethik in der Stiftung). Außerdem bereicherten Seelsorgerin Kathrin Gerlach (Texte und Gesang), Lehrer Birger Hohenwaldt (Klavier) sowie Teilnehmenden des Workshops „Lass uns über den Tod schreiben“ die gemeinsame Zeit. In dem Workshop hatten Menschen zuvor Texte zu ausdrucksstarken Bildern verfasst: etwa zu einem Holzsarg, wie er bei der Beerdigung des Onkels verwendet wurde, oder zu Sonnenblumen, die der Verfasser einst auf das Grab seines Vaters legte – eine stille Geste der Liebe, die bis heute nachklingt. Eine andere Teilnehmerin, Johanna Falentin, betrachtete das Bild eines Menschen in verschiedenen Lebensphasen und stellte sich vor, was dieser wohl erlebt haben könnte.
Alle Liedtexte und Bilder wurden per Beamer auf eine Leinwand projiziert – auch in Leichter Sprache. Ein besonderes Highlight war ein Gedicht von Emily Dickinson, das Kathrin Gerlach in Leichte Sprache übersetzte und anschließend auf Englisch sang.
Und Tabea Esch öffnete eine Schatzkiste und zeigte Erinnerungsstücke aus ihrem Leben: einen kleinen Kinderschuh, ein altes Familienfoto, ein rosa Alpaka als treuer Tröster – und schließlich einen Troststein, der in schwierigen Zeiten Kraft schenkt. Im Anschluss durfte sich jede*r Teilnehmende selbst einen Troststein mit nach Hause nehmen.
Zum Abschluss sprach Teilnehmer Roy-Maik allen aus dem Herzen:
„Gott beschützt uns immer. Er ist immer bei uns. Das dürfen wir nicht vergessen.“