„Menschenfreundlichkeit prägte deinen Dienst auf tiefe Weise“
„Einfach schade, dass du gehst“, brachte es ein Bewohner der Vitus-Höhe der Ev. Stiftung Volmarstein auf den Punkt. Über 15 Jahre lang hat Pfarrerin Birgit Wink in der Evangelischen Stiftung Volmarstein (ESV) zugehört, ermutigt und auf vielfältige Weise Menschen begleitet. Als Krankenhausseelsorgerin der Orthopädischen Klinik der ESV und in der Spezialpflege war die Theologin Ansprechpartnerin für die Menschen, die nicht nur medizinische Hilfe, sondern emotionalen Beistand brauchten. „Hier hat alles für mich gepasst“, blickt Birgit Wink zufrieden auf ihre letzte berufliche Station. Die Pfarrerin ist jetzt von Superintendent Henning Waskönig und von Pfarrerin Dr. Tabea Esch (Leiterin des Zentrums für Theologie, Diakonie und Ethik der ESV) in einem Gottesdienst in der Martinskirche in den Ruhestand verabschiedet worden.
„Danke, dass du immer für alle da warst. Für unsere Patientinnen und Patienten, wenn das Schicksal sie überrollt hat. Für uns, wenn wir an unsere Grenzen gestoßen sind. Du hast geredet, wo Worte fehlten und hast geschwiegen, ohne stumm zu sein“, sagte Catharina Kuschel, Stationsleitung in der Klinik Volmarstein.
Birgit Wink wuchs in einem christlichen Elternhaus auf, engagierte sich schon als Jugendliche in der Kirchengemeinde und fühlte sich dort am richtigen Platz. „Ich habe dort viele Antworten bekommen auf die Fragen, die mich beschäftigt haben“, erinnert sie sich. Auf dem Weg zu ihrem späteren Beruf machte sie nach einem Gemeindepraktikum zunächst ihren Abschluss als Sozialpädagogin an der Evangelischen Fachhochschule in Darmstadt. „Dort wurden auch theologische Seminare angeboten. Das hat mich immer sehr interessiert.“
An der Uni in Mainz studierte sie dann Theologie. Ihre Examina legte sie in der Westfälischen Landeskirche ab. Nach dem Vikariat in der Gemeinde in Hagen Haspe, in Boelerheide und einer beruflichen Pause und im vollen Einsatz für die Familie arbeitete Birgit Wink dann für die Kirchengemeinde in Ende. „In dieser Zeit habe ich schon begonnen, seelsorgliche Besuche im Krankenhaus zu machen und über die Diakonie Krebspatientinnen zu betreuen.“
Nach einer Station im Gemeinschaftskrankenhaus Herdecke wechselte die Theologin an die Schule. „Ich habe gerne unterrichtet“, sagt sie. „Aber die Seelsorge war einfach mein Schwerpunkt.“ Die Arbeit in der Volmarsteiner Klinik, für die sie sich nach einigen Jahren im Schuldienst entschied, sei deshalb genau das Richtige für sie gewesen; „was auch an der guten Unterstützung des Konvents der Krankenhausseelsorge in Westfalen und der Möglichkeit zu qualifizierten Fortbildungen lag.“ Über ihre Arbeit in der Klinik hinaus hatte Birgit Wink auch feste Verbindungen in die Gemeinden vor Ort, hat Vertretungen wahrgenommen, in Projekten und Gruppen mitgearbeitet und in der Wetteraner Lutherkirche einmal im Monat einen Gottesdienst gehalten. „Der gemeindliche Bezugsrahmen hat mir gutgetan“, blickt sie zurück.
„In all unseren Begegnungen habe ich das in besonderer Weise an dir geschätzt: dass du stets offen, herzlich, wertschätzend und mit einer großen Menschenfreundlichkeit auf dein Gegenüber zugegangen bist“, so der Superintendent in seine Ansprache. „Diese Grundhaltung prägte deinen Dienst als Seelsorgerin auf eine tiefe und kraftvolle Weise. Du warst ein großer Segen, für die Menschen in der Orthopädischen Klinik, in der Evangelischen Stiftung Volmarstein, im Kooperationsraum EN-Nord mit seinen vier Kirchengemeinden, im gesamten Kirchenkreis Hagen. Dafür danke ich dir von Herzen.“