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Haltung gegen Gewalt

Menschen mit Behinderungen in einem AWo-Wohnheim in Gevelsberg-Silchede wurden verängstigt und bedrängt

In einem Wohnhaus für Menschen mit Behinderung wurden zahlreiche Eier an die Haustür geworfen. Außerdem wurden laut Aussagen der Hausleitung die Bewohner*innen der beiden AWo-Wohnhäuser von Jugendlichen bedrängt und belästigt.

Dazu haben wir eine Haltung:

Die Bewohnerinnen und Bewohner der AWo in Silschede, möchten wir hiermit wissen lassen, dass wir froh sind über unsere gemeinsame Nachbarschaft. Sie sind ein wichtiger Teil unserer Gesellschaft.

Es gört zu den menschlichen Erfahrungen, dass wir alle ohne Unterschied im Laufe unseres Lebens auf Hilfe, Nächstenliebe, Solidarität, Unterstützung angewiesen sind.

Als Kind, Jugendliche, in Lebenskrisen oder im Alter brauchen wir einander. Wir brauchen die Nachbarschaft oder die Familie, die Gemeinde, „den Staat“ oder „die Wohlfahrt“.

Das schlimmste was Kindern, alten Menschen oder Menschen in Krisen passieren kann, ist, zusätzlich die Sicherheit und damit das Vertrauen zu verlieren.

Menschen mit Behinderungen unterscheidet nicht die Abhängigkeit von Unterstützung, Nächstenliebe und Solidarität von den meisten ihrer Nachbarn in der Gemeinde, sondern einzig die Dauer, die sie unsere Hilfe brauchen – nicht selten über ihr gesamtes Leben.

Ein Eierwurf, eine Pöbelei an der Bushaltestelle gegen Menschen mit Behinderung geht uns alle an: Nachbarschaft, Eltern, Schulen, soziale Organisationen, Politik und Polizei.

Wir müssen gegen Enthemmung, Grenzüberschreitungen und gesellschaftliche Spaltung konsequent und klug gemeinsam auftreten. Diejenigen, die diesen Grenzüberschreitungen das Wort reden und den Boden bereiten bedrohen uns alle, weil wir früher oder später auf ein solidarisches und funktionierendes Gemeinwesen angewiesen sind.

Dirk Rottschäfer
Leiter des Geschäftsbereichs Assistenz und soziale Teilhabe