Neues aus unserem Kompetenzzentrum Hernienchirurgie

Chefarzt Dr. Claas Brockschmidt informierte über moderne Operationsverfahren in der Hernienchirurgie

Neues aus unserem Kompetenzzentrum Hernienchirurgie
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Es passiert beim Tragen, Husten und sogar auf der Toilette. Und es trifft nicht nur ältere oder untrainierte Menschen. Auch ein Waschbrettbauch kann einen Bruch in der Bauchwand bekommen. Wann ein Bruch gefährlich werden kann wie er durch moderne OP-Verfahren beseitigt wird erklärte Dr. Claas Brockschmidt beim Patientenforum im Ev. Krankenhaus Hagen-Haspe, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie.

Die Chirurgische Klinik am Mops ist „Kompetenzzentrum für Hernienchirurgie“. Jährlich werden im Evangelischen Krankenhaus Haspe rund 550 sogenannte Hernien operiert. „Ist ein Bruch aufgetreten, wird eine Operation aus Angst oder Unkenntnis über die potentielle Gefahr häufig verschleppt“, weiß Dr. Brockschmidt. „Aber das kann lebensgefährlich werden.“ Der Chefarzt und Leiter des Kompetenzzentrums am Mops erklärt: „Es gibt keine nachhaltig bessere Lösung als eine rasche und schonende Operation.“ Denn wer zu lange wartet, hat ein wachsendes Problem und lebt gefährlich: Der Bruch vergrößert sich in der Folge, die Gefahr einer Einklemmungssituation steigt. Wird eine nach außen durchgebrochene Darmschlinge abgeklemmt und mit ihr die Durchblutung, besteht sogar Lebensgefahr. 

In den rund 2000 deutschen Krankenhäusern werden jedes Jahr rund 350.000 Hernien-Operationen durchgeführt. In den zertifizierten Kompetenzzentren, zu denen die Chirurgische Abteilung am Mops auch gehört, wird die Patientensicherheit und Versorgungsqualität in der Hernienchirurgie stetig kontrolliert und verbessert. Um „Kompetenzzentrum Hernienchirurgie“ zu werden, musste das Krankenhaus in Haspe hohe Voraussetzungen erfüllen: Eine hohe Anzahl von Operationen, Qualitätsmanagement, die Durchführung aller modernen OP-Verfahren, spezielle Sprechstunden, perioperatives Schmerzmanagement, hohe Kompetenz bei Ultraschalluntersuchungen und den laparoskopischen Operationen sowie geringe Gesamtkomplikationsraten. 

 „Nur, wenn wir unsere Qualität überprüfen, können wir die Behandlung stetig verbessern“, sagte Dr. Brockschmidt. „Für Patienten unterstreicht diese Zertifizierung den hohen Stellenwert und die herausragende Qualität der Behandlung von Brüchen in unserem Krankenhaus." 

Info:

Ein Bruch der Bauchwand bedeutet, dass Lücken im Bindegewebe entstanden sind. Durch diese Lücken können sich Fett- und Darmanteile durchdrängen und nach außen wölben. Häufig bemerken die Patienten dann eine kleine Beule, z.B. in der Leiste, die bei einer Druckerhöhung im Bauchraum (z.B. beim Husten) verstärkt wird. Anfänglich macht der Bruch in der Regel dabei kaum Schmerzen und wird daher manchmal unterschätzt. Gefährlich kann der Bruch werden, wenn sich Darmschlingen einklemmen, dadurch nicht mehr ausreichend durchblutet werden und absterben. In diesem Fall treten starke Schmerzen auf und der Patient muss innerhalb von vier bis sechs Stunden notfallmäßig operiert werden. Um das zu verhindern, sollte jeder (Leisten-) Bruch operiert werden, was prinzipiell auch ambulant möglich ist.

Foto: Chefarzt Dr. Claas Brockschmidt

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